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& Gesundheit

Egal, ob Sie für den Sport oder fürs Leben trainieren, bei Ihrer Leistung geht es um mehr als nur um Medizin – es geht um die Gesundheit Ihres gesamten Körpers.
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NEM -Nahrungsergänzungsmittel

ES GILT „FOOD FIRST“

Was bringen Nahrungsergänzungsmittel im Sport?

Nahrungsergänzungsmittel, kurz NEM, werden auch Supplements genannt. Wie es der Name schon sagt, sind sie eine Ergänzung zu deiner Ernährung. Jeder von uns hat einen bestimmten Bedarf an Nährstoffen, wie zum Beispiel an Vitaminen, Eiweißen, oder Mineralstoffen. Dieser ist individuell und wird von vielen Faktoren wie der Körpergröße, dem Geschlecht oder auch dem Bewegungspensum beeinflusst.

Grundlegend kannst du deinen Nährstoffbedarf über eine gesunde und ausgewogene Ernährung abdecken. Doch vor allem, wenn du regelmäßig Sport treibst, erhöht sich dein Bedarf an bestimmten Nährstoffen und es wird schwieriger, alles über die Ernährung abzudecken. In diesem Fall können Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung zu deiner Ernährung sein. Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel für den Sport helfen dir, deinen Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen und dein Leistungsniveau hochzuhalten.

NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL SIND GESETZLICH GEREGELT

Spezifisch über §1 (1) NemV
§ Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die dazu bestimmt sind, die allgemeine Ernährung zu ergänzen (Zweckbestimmung),
§ aus Nährstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung
bestehen und in konzentrierter Form vorliegen (Zusammensetzung) und
§ in dosierter Form zur Aufnahme in abgemessenen kleinen Mengen in den Verkehr gebracht werden
(Darreichungsform).
Im Allgemeinen über das LFGB und die LMIV. Somit unterliegen NEM dem Lebensmittelrecht und werden
nicht wie Arzneimittel betrachtet. Eine Abgrenzung von Arzneimitteln muss ersichtlich sein.

NEBENWIRKUNGEN HOHER MIKRONÄHRSTOFFEINNAHME

  • Iron                     GI Irritationen, Prooxidative Effekte
  • Magnesium       Diarrhoe
  • Zink                    Beeinträchtigung des Fe- und Cu-Stoffwechsels

EINNAHME VON MIKRONÄHRSTOFFEN:
JA ODER NEIN?

Ist meine Energiezufuhr adäquat? Entspricht meine Mikronährstoffzufuhr den Empfehlungen?

Nein?

Kann durch natürliche LM ausgeglichen werden?

Nein?

NEM-Einnahme kann Sinn machen!

  • Vitamin- /Mineralstoffgehalt im NEM überprüfen
    Tägliche Dosis berücksichtigen
    Tolerable Upper Intake Level beachten
    Entscheidung re-evaluieren

LEBENSMITTEL ODER PROTEINSUPPLEMENT?
Lebensmittel können den Proteinbedarf i.d.R. abdecken
In spezifischen Situationen kann die Nahrungsergänzung mit Proteinen Sinn machen:
✔Unterstützung der Regeneration bei hohem Trainingsvolumen
✔Hohes Reiseaufkommen und kein geregelter Zugang zu Lebensmitteln
✔Während Verletzungsphasen
✔Für Gewichtszunahme
✔Bei niedriger Proteinzufuhr aus geschmacklichen Gründen

ZUSAMMENFASSUNG

  • NEM Markt und Industrie bietet eine Vielzahl an Produkten
  • Nur wenige ausgewählte NEM finden evidenzgestützt sinnvolle Anwendung im Sport (A class, partly B class)
  • Evidenz für den spezifischen Zweck sollte vor Anwendung überprüft werden
  • Re-evaluierung der NEM-Einnahme sollte regelmäßig stattfinden
  • Einige NEM bergen das Risiko einer Kontamination
  • Kontaminierte NEM können zu einem positivem Dopingbefund führen
  • Einsatz von unabhängig getesteten NEM kann das Risiko für kontaminierte NEM mindern (informed sport, Kölner Liste)
  • NEM sollten eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen

Doping
Grundlagen &
Nachweisverfahren

Was ist Doping?
Das Vorhandensein einer verbotenen Substanz bzw. ihrer Metaboliten/Marker in der Probe eines Athleten
Der Gebrauch oder versuchte Gebrauch einer verbotenen Substanz oder Methode
Die Umgehung/Verweigerung der Probenahme
Die Manipulation des Dopingkontrollprozesses
Der Besitz einer verbotenen Substanz oder Methode
Der Handel mit verbotenen Substanzen oder Methoden
Die Verabreichung oder versuchte Verabreichung von verbotenen Substanzen oder Methoden an Athleten
Meldepflichtverstöße

Welche Substanzen
werden in die
Verbotsliste aufgenommen?

1. Die Substanz hat (potentiell) eine leistungssteigernde Wirkung

2. Die Substanz ist (potentiell) gesundheitsschädlich

3. Der “Geist des Sports” wird verletzt (Moral, Fairplay, Ehrlichkeit,…)

Die Folgen von Doping:

Rechtliche Folgen

Gesundheitliche Folgen

Finanzielle Folgen

Soziale Folgen

Arzneimittel als Dopingfalle:

• Die meisten Substanzen auf der WADAVerbotsliste sind in Medikamenten enthalten
• Sportler müssen vor der Einnahme von Arzneimitteln sicherstellen, dass keine verbotenen Wirkstoffe enthalten sind
→ Arzt konsultieren
→ Online-Datenbank NADAmed
→ NADA-Liste zulässiger Medikamente
• Korrektes Vorgehen um positive Tests zu vermeiden:
→ Zulässige Alternativen suchen
→ Medizinische Ausnahmeregelung beantragen (Dosierungen einhalten!)

Infos unter:

NadaMed (Medikamentensuche)

Kölner Liste (Produkt Datenbank)

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Regenerationsmanagement im Sport

Training und Wettkampf bewirken Ermüdung und erfordern Regeneration
Im weiteren Sinne zählen zum Regenerationsmanagement im Sport alle Maßnahmen zur Sicherstellung einer optimalen Relation von Belastung und Erholung.
Im engeren Sinne zählen zum Regenerationsmanagement im Sport die Messung des Regenerationsbedarfs durch ein Trainings- und Athletinnen/Athleten-Monitorings sowie die Planung und Anwendung von Regenerationsinterventionen.
  • Ermüdung
  • Regeneration
  • Regeneratinsmanagement

Ermüdung

= reversible Abnahme der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit, die in Abhängigkeit ihres Schweregrades und der betroffenen physiologischen Teilsysteme erst nach einigen Minuten, Stunden oder Tagen abklingt

Regeneration

= Wiederherstellung und ggf. Superkompensation der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit nach ermüdenden Belastungen;
Bei häufiger oder dauerhaft unzureichender Regeneration nimmt das Risiko für chronische Überlastungsreaktionen sowie Leistungsstagnation oder Leistungsreduktion zu (dies betrifft v. a. den Leistungs- und Spitzensport)

Regenerationsmanagement im Sport

= Chance, die Trainingsqualität zu erhöhen, die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit zu unterstützen bzw. zu beschleunigen, chronische Missverhältnisse zwischen Belastung und Erholung zu vermeiden und die Belastungstoleranz zu steigern.
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Was? Wann? Wofür?

Abgesehen von Flüssigkeitszufuhr, Ernährungsmaßnahmen und Schlafmanagement kommen in der Sportpraxis häufig folgende Regenerationsinterventionen zum Einsatz:
-Nahrungssupplemente, Pharmazeutika und Kosmetika
-Psychologische Maßnahmen (z. B. Atemtechniken, PMR, Musik)
-Intendierte Ruhe- bzw. Tagschlafphasen (Powernaps)
-Kälteapplikationen (z. B. Kaltwasserimmersion oder Kältekammer),
-Kompressionskleidung und gerätegestützte Kompressionsanwendungen
-Aktive Erholung und Stretching
-Wärmeapplikationen (z. B. Sauna) und Hydrotherapie (z. B. Kontrastbäder) (Selbst-)Massage und physiotherapeutische Anwendungen
-Individuell-naive Erholungsroutinen (z. B. Fernsehserie schauen)
  • Ernährung
  • Schlafmanagement
  • Kompression
  • Psychologisch
  • Kälteapplikationen

Rehydrate, Refuel, Repair:
-Was? Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr, Kohlenhydratzufuhr, Proteinzufuhr
-Wann? vor, während und nach einer Belastung,
-Wofür? Unterstützung der Thermoregulation, Ausgleich des Flüssigkeits- und
Nährstoffverlustes, Steigerung der Leistungsfähigkeit, Förderung der Regeneration.
Nahrungsergänzungsmittel, Pharmazeutika und Kosmetika (NEM):
-Was? Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren, sekundäre
Pflanzenstoffe, Koffein, Probiotika, Cannabidiol, etc.
-Wann? vor, während und nach einer Belastung,
-Wofür? Ausgleich des Mikronährstoffverlustes, Steigerung der
Leistungsfähigkeit, Reduktion des Belastungsstresses, Regenerationsförderung.

Nachtschlaf:
-Was? Schlafmanagement zur Steigerung der Schlafqualität und Kontrolle der Schlafquantität,
-Wann? nach einer Belastung,
-Wofür? Kompensation der Beanspruchung der Wachphase.
Tagschlafphasen (Powernaps):
-Was? Kurze Schlafperioden außerhalb der nächtlichen Schlafphase,
-Wann? vor und nach einer Belastung,
-Wofür? Entgegenwirkung von (chronischen) Schlafdefiziten, Steigerung der
Leistungsfähigkeit, Begünstigung der Regeneration.

Kompressionskleidung:
-Was? Kniestrümpfe, Shorts, lange Hosen, Ärmlinge, Oberteile, Ganzkörperkompressionsanzüge.
-Wann? während und nach einer Belastung.
-Wofür? Verletzungsprävention und -rehabilitation, Leistungssteigerung, Regenerationsförderung.
Gerätegestützte Kompressionsanwendungen:
-Was? Kompressionsmassage für Arme und/oder Beine,
-Wann? im Anschluss an eine Belastung,
-Wofür? Beschleunigung der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit.

Entspannungsverfahren:
-Was? Atemtechniken, autogenes Training, progressive Muskelrelaxation,
Hypnose, meditative Verfahren, imaginative Verfahren, Biofeedback,
-Wann? vor, während und nach einer Belastung,
-Wofür? Belastungsvorbereitung, Selbstregulation, Regenerationsförderung.
Musik:
-Was? Selbstgewählte Musik,
-Wann? vor, während und nach einer Belastung,
-Wofür? Steigerung der Leistungsfähigkeit und Motivation, Regulation des
Anspannungslevels, Unterstützung der Regeneration.

Pre- und Percooling:
-Was? Internale (eiskalte Getränke, Eisbrei) und externale Kühlung (Eissauna bzw. kalte Räume, Kaltwasserimmersion, Kühlkleidung und -packs, mit Eis
gefüllte und/oder kaltem Wasser befeuchtete Handtücher, Ventilator [ggf. in Kombination mit einem Wassersprüher]),
-Wann? vor und während einer Belastung,
-Wofür? Reduktion von Hitzestress und Unterstützung der Thermoregulation.
Kaltwasserimmersion und Kältekammer (Eissauna, Ganzkörperkryotherapie):
-Was? Teil- oder Ganzkörperimmersion in kaltem Wasser,
-Was? kurzfristige Anwendung extremer Kälte,
-Wann? im (unmittelbaren) Anschluss an eine Belastung,
-Wofür? Beschleunigung der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit.

Top 4 Regenerationsinterventionen

Evidenz der Wirksamkeit von Regenerationsinterventionen

Praxisempfehlungen zur Flüssigkeitszufuhr:
-während der Belastung sollte eine möglichst hohe Nettoabsorptionsrate (schnelle Magenentleerung) von Wasser,
Kohlenhydraten und Elektrolyten angestrebt werden, da hierdurch dem Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen sowie
dem erhöhten Energiebedarf am effizientesten begegnet werden kann;
-hypotone und v. a. isotone Lösungen, die zwischen 3 und 7 % Glukose, Saccharose und/oder Maltodextrine (schnell
absorbierbar) sowie mindestens 400 mg Natrium- und 100 mg Magnesium-Ionen pro Liter enthalten (z. B.
Mineralwasser kombiniert mit Fruchtsäften im Verhältnis 2:1 oder 1:1);
-nach der Belastung sollte v. a. starker Flüssigkeitsverlust so schnell wie möglich mit hypo- oder isotonen Getränken
kompensiert werden (Trinkmenge = 1- bis 1,2-fache des Flüssigkeitsverlustes);
-bei geringeren Flüssigkeitsverlusten kann auch auf hypertone Getränke (z. B. Malzbier, alkoholfreies Bier, Milch, Kirschund
Tomatensäfte) zugunsten einer raschen und effizienten Glykogenresynthese und ggf. Unterstützung der
Proteinbiosynthese zurückgegriffen werden, da eine hohe Nettowasserabsorption nicht das primäre Ziel ist;
-diese haben den Vorteil, dass sie aufgrund des guten Geschmacks zum Genuss größerer Mengen anregen.

Praxisempfehlungen zur Kohlenhydratzufuhr:
während der Belastung ggf. Kohlenhydrate (z. B. in Form von Kohlenhydratgels, Bananen, Energieriegeln, Trockenobst) zuführen (ca. 1 g/kg/h); unmittelbar nach Belastungsende und wiederholt während der ersten Stunden danach Zufuhr von Kohlenhydraten (1 g/kg/h) mit hohem glykämischen Index (die Einschleusung von Glukose in die Muskelzelle ist erhöht); in den folgenden Hauptmahlzeiten sollte der Kohlenhydratanteil auf 60 % der insgesamt zugeführten Energie erhöht werden, wobei mehrere kleinere Mahlzeiten wenigen umfangreichen Mahlzeiten vorzuziehen sind;
-die aufgenommene Kohlenhydratmenge sollte „strategisch“ bzw. „planerisch“ dem Verbrauch angepasst bzw. periodisiert werden;
-die maximale Glykogenresyntheserate lässt sich mit der Wahl der Kohlenhydratquelle geringfügig modulieren (z. B. Getränke, die neben kurzkettigen Kohlenhydraten auch Maltodextrine und Glukosepolymer-Lösungen beinhalten);
-Eine kombinierte Kohlenhydrat-, Protein- und Flüssigkeitszufuhr (inkl. Mineralien) bildet ggf. einen zusätzlichen Stimulus auf die Glykogenresynthese, während die Zufuhr von Alkohol die Glykogeneinlagerung verzögert.

Praxisempfehlungen zur Proteinzufuhr:
-während der Regeneration ist eine positive Proteinbilanz anzustreben, um vor Muskelschäden zu schützen, die Reparaturvorgänge zu unterstützen und die Muskelproteinsynthese anzuregen (0,8 bis 1,7 g/kg/Tag);
-konkrete Hinweise zur Proteinzufuhr differieren erheblich, allerdings führt eine unangemessen hohe Menge an zugeführtem Protein (z. B. 3 g/kg/Tag) dazu, dass die überschüssigen Aminosäuren abgebaut und der entstehende Harnstoff im Urin ausgeschieden werden muss (hohe Nierenbelastung);
-der optimale Zeitpunkt der Proteinzufuhr (anaboles Fenster) ist umstritten und nicht eindeutig geklärt, allerdings ist bei sportlichen Belastungen der Proteinbedarf erhöht und ggf. vor dem Schlafengehen eine Proteingabe sinnvoll;
-je höher der Anteil an essenziellen Aminosäuren (bis zu 40 % EAS wie Leucin, Isoleucin und Valin) ist, desto höher ist die biologische Wertigkeit des Proteins und desto geringer kann die Proteinzufuhr ausfallen;
-10 g EAS-Zufuhr führt zur höchsten Stimulation der Muskelproteinsynthese;
-bei vegetarischer und veganer Ernährung ist die geschickte Kombination bestimmter Nahrungsmittel (z. B. Sojaprodukte, Bohnen und Mais) hilfreich, indem sich deren Gehalt an Aminosäuren gegenseitig ergänzt.

Praxisempfehlungen zum Schlafmanagement:
-Schlaf geht u. a. mit einer erhöhten Sekretion von Wachstumshormonen einher, sodass eine physiologisch Restitution ermöglicht wird, weshalb eine optimale Schlafqualität und -quantität angestrebt werden sollte;
-der notwendige Schlafumfang differiert interindividuell erheblich und folgt einer negativen U-Funktion;
-zu wenig Schlaf und/oder defizitäre Schlafqualität geht mit Störungen der zentralnervösen Aktivierung, Verringerung des Muskelglykogengehalts, verstärkter Schmerzsensitivität, erhöhter Infektanfälligkeit, reduziertem Adaptationspotenzial, Leistungseinbußen und Entzündungen einher;
-externe (z. B. Temperatur, Lärm, Helligkeit) und interne (z. B. Hyperhydration) Faktoren können Schlafqualität und -quantität negativ beeinflussen;
-Bei langen Wettkampfreisen frühzeitige Anpassung an die Zeit des Zielortes;
-Powernaps (< 30 min) können v. a. bei Schlafdefiziten die allgemeine mentale und physische Leistungsfähigkeit unterstützen, allerdings liegen hierzu bislang zu wenige Untersuchungen vor.

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